Forschendes Lehren und Lernen: Problemorientiertes Lernen
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Problemorientiertes Lernen
(Kurz-)Beschreibung
Das didaktische Konzept des Problemorientierten Lernens (POL) steht prototypisch für den ganzheitlichen Ansatz Forschenden Lehrens und Lernens. Ausgehend von einer Problemstellung wird ein forschungsorientierter Zyklus durchlaufen. In acht Phasen werden Studierende anhand unterschiedlicher Aufgabenstellungen zum aktiven, individuellen und kooperativen Lernen angeregt und dabei unterstützt.
Ablauf – Phasen – Vorgehen
- Fallbeschreibung und Vorwissensaktivierung
Ausgehend von einer gegebenen Fallbeschreibung werden zunächst das Vorwissen der Studierenden aktiviert sowie unbekannte Begriffe und Verständnisschwierigkeiten geklärt. - Problemdefinition
Wesentlicher Schritt ist, ausgehend von der Fallbeschreibung, das Problem in der Arbeitsgruppe genauer zu erfassen, zu beschreiben und zu definieren. - Generierung von Fragen und Hypothesen
Vor dem Hintergrund der Problemdefinition findet eine Analyse des Falles statt. In der Phase werden von allen Gruppenmitgliedern Fragen aufgeworfen und Hypothesen generiert, die zur Problemlösung beitragen (können). - Systematisierung
Die gebildeten Erklärungsmöglichkeiten werden in einem weiteren Schritt gemeinsam systematisiert, geordnet und bewertet, somit eine Struktur des Problems gebildet. - Beschreibung der (Lern-) Ziele
Wichtiger Bestanteil des POL ist die Formulierung von Lernzielen vor dem Hintergrund der Fragestellungen. Sie strukturieren den Weg der nächsten Phasen vor und bilden einen Orientierungsrahmen, sozusagen den Wegweiser für das weitere Vorgehen zur Problembearbeitung. - Wissenserweiterung
In der Regel wird der Schritt der Informationsgewinnung zur Problemlösung und Wissenserweiterung individuell gestaltet. So übernehmen alle Mitglieder der Gruppe die Aufgabe, Informationen, Quellen, Hinweise etc. zu recherchieren, aufzuarbeiten und die Ergebnisse für die anderen Gruppenmitglieder vorzubereiten. Hier wird das bislang kollaborative zu einem kooperativen Arbeiten. Studierende können zwar Aufgaben arbeitsteilig nachgehen, übernehmen damit aber immer auch Verantwortung für den gemeinsamen Lernprozess/-erfolg. - Synthese und Anwendung
Nach der individuellen Phase wird in einem nächsten Schritt das gewonnene Wissen in der Gruppe geteilt, zusammengefasst und vor allem hinsichtlich der Klärung der Fragestellung und Lösung des Problems angewendet. - Reflexion und Bewertung
Als (Zwischen-) Abschluss des POL ist es sinnvoll, eine Phase der Reflexion und Bewertung zu integrieren. Diese Rückmeldung sollte sich auf verschiedene Aspekte beziehen. Zum einen auf den Inhalt und das Ziel, ob mit den erarbeiteten Informationen die Problemstellung zufriedenstellend gelöst werden konnte. (Daraus kann sich ggf. auch ergeben, dass Schritte des Prozesses nochmals durchlaufen werden.) Zum anderen aber auch Feedback zum Prozess und zur Zusammenarbeit, woraus Studierende wichtige Hinweise für das weitere (kooperative/kollaborative/individuelle) Lernen ziehen können.
*Rot markiert sind die zutreffenden Kategorien.
Rahmenbedingungen
Eine ausführliche Beschreibung der Methode (Hintergrund, Bezug zu Forschendem Lernen, Ziele, Hinweise, Literatur) finden Sie hier.